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Marine Meteorologie 6: Satelliten- und Radarbilder

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Verfasst von Arnaud Monges
Heute aktualisiert

Satelliten- und Radarbilder sind nützliche Hilfsmittel, um das aktuelle Wettergeschehen zu verfolgen. Es handelt sich um reale Beobachtungen, die die Wettervorhersage ergänzen.

Dieser Artikel behandelt:


I. Satellit

Satelliten befinden sich im Weltraum und bieten uns eine völlig andere Perspektive als Menschen vom Boden aus. Anstatt die Wolken von unten zu betrachten, ermöglichen uns Satelliten eine Ansicht von oben.

Die meisten online verfügbaren Satellitenbilder stammen von geostationären Satelliten. Geostationäre Satelliten bleiben stets über dem gleichen Punkt über der Erde. Durch ihren „festen“ Blickwinkel am Himmel sehen sie jederzeit das gleiche Bild. Das ist ideal für Zeitanimationen und die Beobachtung der Wolkenbewegungen.
Fünf geostationäre Satelliten decken den Globus ab, mit Ausnahme der sehr hohen Breitengrade in Polnähe.

Hier sind verschiedene Arten von Bildern, die von diesen geostationären Satelliten erstellt wurden.

1) Sichtbar

Dieses Satellitenbild entspricht dem, was Sie mit eigenen Augen sehen würden, wenn Sie sich im Satelliten befänden und durch das Fenster schauen würden. Dieses Bild zeigt Ihnen, wo sich die Wolken befinden, und erleichtert die Lokalisierung großer Wettersysteme wie großer Tiefdruckgebiete oder Hurrikane.

Je weißer die Wolke, desto dicker ist sie normalerweise. Eine dicke Wolke wie die Cumulonimbuswolke ist also vollständig weiß, während eine dünne Wolke wie die Cirruswolke grau ist.

Da das Bild unten wie das menschliche Auge sichtbar ist, ist es nur tagsüber und nicht nachts verfügbar, was eine ziemliche Einschränkung darstellt.

Sichtbares Bild des Hurrikans Katrina (2015)

2) Infrarot

Infrarotsatelliten ermöglichen es uns, die Temperatur des Hindernisses zu messen, auf das der vom Satelliten gesendete Strahl zuerst trifft. Diese Technologie ähnelt der von Infrarot-Nachtsichtgeräten, die Ihnen Nachtsicht ermöglichen, um warme Körper und Objekte nachts zu erkennen.

Bei Bewölkung trifft die vom Satelliten ausgehende Wellenlänge zunächst auf die Wolkenoberseite und wird zum Satelliten zurückreflektiert. Die Temperatur der Strahlung an der Wolkenoberseite lässt sich berechnen und gibt Aufschluss über die Höhe der Wolkenoberseite. Daher:

  • Eine weiße Farbe zeigt eine Wolke an, deren Spitze sehr hoch ist (z. B. Cirrus, Cirrostratus, Cumulonimbus).

  • Eine weniger weiße Farbe weist auf eine Wolke mittlerer Höhe hin (z. B. Alto Stratus, Alto Cumulus).

  • Eine graue Farbe zeigt eine niedrige Wolke an (z. B. Cumulus).

Unten sehen Sie ein Infrarot-Satellitenbild von PredictWind – je weißer die Farbe, desto höher die Wolkenoberseite.

3) Verbessertes Infrarot

Wie bei jedem Bild können auch Satellitenbilder bearbeitet werden, um die Farben zu verändern und so die Lesbarkeit zu verbessern. Häufig werden kalte Bereiche, die hohen Wolkendecken (z. B. Cumulonimbuswolken, Cirruswolken usw.) entsprechen, eingefärbt. Diese eingefärbten Bereiche stellen in der Regel hoch in die Atmosphäre reichende Konvektionsgebiete dar, die mit Gebieten mit starkem Wetter (z. B. Starkregen usw.) in Verbindung gebracht werden können. Siehe Abbildung unten:

Ein festes Satellitenbild ist hilfreich, aber die Animation dieser Bilder im Zeitverlauf vermittelt das beste Verständnis der Wolken und ihrer Bewegung. Siehe die Animation unten:


II. Radar

Ein Regenradar unterscheidet sich von einem Wettersatelliten. Erstens befindet sich das Regenradar an Land und nicht im Weltraum. Zweitens misst es die Menge des Niederschlagswassers. Also,

  • Wettersatelliten zeigen die Wolkendecke an.

  • Regenradar zeigt die Niederschlagsmenge innerhalb der Wolke an.

Das Radar sendet eine Mikrowelle aus. Ist dort Wasser vorhanden, wird es zum Satelliten zurückreflektiert. Anhand der Reflektivität lässt sich die Niederschlagsmenge ableiten. Die Einheit ist Dezibel (dBZ). Je wärmer die Farbe, desto intensiver der Regen.

Wie Satellitenbilder können auch Regenradarbilder animiert werden, um die Bewegung der Regenzellen zu veranschaulichen. So lässt sich abschätzen, wohin sich die Regenzellen bewegen und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie betroffen sind.


III. Kombiniertes Satelliten- und Radarbild von PredictWind

Wie bereits erwähnt, ergänzen sich Satelliten- und Radarbilder. PredictWind verwendet Bildverarbeitung, um beide Bilder zusammenzuführen und das unten gezeigte Hybridbild zu erstellen.

  • Die weißen und grauen Bereiche sind Wolken vom Infrarotsatelliten.

  • Die farbigen Bereiche stellen Regen vom Regenradar dar.


IV. Analyse von Satelliten- und Radarbildern

Beispiel 1: Satellitenbild eines atlantischen Tiefdruckgebiets

Unten ein sichtbares Bild eines Tiefdruckgebiets auf der Nordhalbkugel.

Anhand dieses Bildes lassen sich das Zentrum des Tiefdruckgebiets, die Kalt- und Warmluftzone, die Okklusion und der Warmluftabschnitt, wie unten dargestellt, identifizieren.

Beispiel 2: Starkes Gewitter

Mithilfe des Regenradars lassen sich Gebiete mit starken Gewittern identifizieren und frühzeitig vor einem Extremereignis warnen.

Im Mittelmeer beispielsweise können sich am Ende des Sommers Gewitter schnell zu extremen Wetterereignissen entwickeln, wenn das Wasser noch warm ist.

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Möglich sind Zellen mit intensiver Farbe und auch Formen in einem Bogen/Bogen:

Beispiel 3: Nebel

Nebel ist eine besondere Wolkenart. Diese Wolke befindet sich in sehr geringer Höhe am Boden und hat eine ähnliche Temperatur wie der Boden.

Tagsüber ist Nebel auf den sichtbaren Satellitenbildern sichtbar und auf dem Infrarotbild nicht, da die Wolke die gleiche Temperatur wie die benachbarte Wolke hat.

Daher können Sie die Bereiche mit Nebel durch Vergleichen von sichtbaren und IR-Bildern identifizieren.

Beispiel 4: Innertropische Konvergenzzone (Flaute)

In Verbindung mit einem Regenradar an Bord können Satellitenbilder Aufschluss darüber geben, wo Flauten sind und wo man am besten überqueren kann.

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